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David Dürr über das Buch von Hans-Hermann Hoppe:
Über den demokratischen Untergang und die Wege aus der Ausweglosigkeit
Die unaufhaltsam wuchernde Staatsgläubigkeit – Covid-19-Maßnahmen lassen grüssen – wird zu einem guten Teil von Akademikern getragen. Virologen, Epidemiologen, aber auch Ökonomen und Philosophen predigen den alleinseligmachenden Staat; kein Wunder, werden doch all diese Professoren von ihm recht gut bezahlt. Gekaufte Wahrheit! Es gibt aber auch Ausnahmen. Der Ökonom und Philosoph Prof. Hans-Hermann Hoppe ist eine solche Ausnahme. Obwohl er auf eine überaus erfolgreiche akademische Karriere zurückblickt – Promotion und Habilitation in Deutschland, dann jahrzehntelange Tätigkeit als Universitätsprofessor in den USA mit einem eindrücklichen Arsenal an hochkarätigen Publikationen – hat er sich nicht korrumpieren lassen. Er ist gegenüber staatlich verordneter Wahrheit, Gerechtigkeit, Gutheit, Nachhaltigkeit kritisch geblieben, ja immer kritischer geworden. Und obwohl er akademische Meriten im Übermaß erfüllt, verliert er sich nicht in abgehobenen Gescheitheiten, sondern erklärt nur umso pointierter, was die Quintessenz seiner philosophischen und ökonomischen Erkenntnisse ist. Das macht diese Sammlung von 15 Artikeln, Reden und Interviews aus den letzten Jahren zu einer ebenso gehaltvollen, überraschenden wie vergnüglichen Lektüre. Wenn Hoppe Klartext redet, ist das nicht Simplifizierung, sondern fundiertes und auf den spitzen Punkt gebrachtes Denk- und Wissenskondensat. Da liest man nach stringenter Herleitung ein so unmissverständliches Fazit wie das, dass Steuerhinterziehung zwar gefährlich und deshalb nicht ratsam sei, jedoch moralisch gerechtfertigt; und dass man deshalb nicht Uli Hoeness, sondern die Diebesbande Merkel, Schäuble, Steinmeier & Co. einsperren sollte. Solches und ähnliches veranlasst einen Interviewer zur Frage, ob Hoppe denn nicht den Vorwurf fürchte, er übe Schelte auf Bild-Zeitungs-Niveau. «Na und?!» antwortet er, «Bis zum 20. Jahrhundert gab es kaum einen wichtigen politischen Denker, der sich nicht abfällig über die Demokratie geäussert hat.» Das tue er jetzt halt ebenso, Demokratie sei noch immer ein ungerechtes Herrschaftssystem, es heuchle Gutmenschentum vor, sei in Tat und Wahrheit aber das, was Nietzsche zurecht «das kälteste aller kalten Ungeheuer» nannte.
Anstelle dieser Ungeheuer setzt
Hoppe eine Alternative: Sezession und politische Dezentralisierung
beziehungsweise, wiederum ganz konkret, anstelle der Nationalstaaten und der
ökonomisch und moralisch perversen EU ein Europa der tausend Liechtensteins.
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Erstellt am 01.03.2021, zuletzt aktualisiert 30.08.2021 Alle Rechte vorbehalten. | ||||
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