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Kurt Kowalsky: Was Putin und die Rettung eines Telefonapparates in China mit der Heilswerdung Deutschlands zu tun habenOder: Wie man Blinden die Farbe erklärt.
"Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Czar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten", heißt es im Manifest der Kommunistischen Partei von 1848. Die KPD sollte recht behalten. Der Kommunismus ist kein Gespenst. Er ist eine wohl unheilbare Geisteskrankheit, der auch durchaus ehemals nette, anständige Menschen zum Opfer fallen. Obwohl die Kommunisten selbst in ihrer Geschichte nicht müde wurden, sich gegenseitig in Gulags, Arbeits- und Umerziehungslager zu sperren, wird nur selten einer als geheilt entlassen.
Ich erzähle hier von den heimtückischen Fällen, von dem lupenreinen
Demokraten Putin, der seine Doktorarbeit gefälscht hat, und dem anderen
akademischen Gesindel hierzulande, das sich beizeiten umlackierte
und jetzt im
parlamentarischen Zirkus als Weltenerretter herumtanzt. Dass die
einen die anderen beschimpfen, verachten und
bekämpfen,
hat nichts zu bedeuten. Es ist ein Symptom dieser Geisteskrankheit.
Vorweg: Der Artikel ist auf Grund meiner üblichen
umständlichen Schreiberei lang und schwer verdaulich, weshalb ich am Ende
für zaghaftere Gemüter eine Zusammenfassung schrieb. Die Parteimitglieder dieser kommunistischen Splitterpartei, also auch mein hübsches Mädchen aus der West- Berliner Kneipe, hatten sich einer strikten Parteidisziplin unterzuordnen. Ich sollte erst nach einiger Zeit erfahren, dass es bei der Parteidisziplin nicht um die pünktliche Zahlung von Mitgliedsbeiträgen und dergleichen ging, sondern um "richtiges Denken", das sich durch Worte manifestierte.
Nein, es gab damals noch keine
übergriffige Identitätspolitik. Es gab Männer und Frauen, Väter und Mütter.
Und hätte einer im Fernsehen von "entbindenden Personen" gesprochen, hätte
man ihn wohl anschließend in eine Heilanstalt eingeliefert. 1976 war
übrigens die strafrechtliche Verfolgung von Schwulen in der alten
Bundesrepublik bereits weitgehend eingestellt, während man im „freien“ China
unter Mao dafür noch hingerichtet werden konnte. Homosexualität wurde in
China erst 2001 von der Liste der Geisteskrankheiten gestrichen. Obwohl Mao den bewaffneten Kampf als die höchste Form des Marxismus-Leninismus bezeichnet hatte, lehnte die links-intellektuelle Parteigänger hier den Terrorismus überwiegend ab. Es ging ja schließlich um die Eroberung der staatlichen und politischen Macht durch das Proletariat. Die "abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft" sollte nicht zerbrochen werden, sondern erobert. Die Parallele zu den Lehren, welche Adolf Hitler aus dem gescheiterten Putsch 1923 zog, drängt sich förmlich auf. Die Herrschaftsform des Demokratismus bietet institutionellen Zugang zur Macht, so dass jeder offensichtlich gewaltsame Umsturz vermieden werden kann. Man bricht nicht mehr gewaltsam in die heiligen Hallen des Herrschaftsapparates ein, sondern erschleicht sich als Gast den Zugang zu ihm, um dann die Missliebigen politischen Konkurrenten auszuschalten. Ohne irgendein „Ausschalten“ ist aber der Übergang zum Paradies anscheinend nicht möglich. Es geht um ihre Diktatur, die das Volk zu ertragen hat1980 manifestierte sich dann in der alten Bundesrepublik die Alternative für Deutschland. Gott bewahre, das war nicht die heutige AfD, sondern die Partei "Die Grünen", die eine grundlegende Alternative zur Parteienlandschaft sein wollte. Wenige Jahre zuvor hatten noch die Porträts von Lenin, Stalin und Mao die Zimmerwände geschmückt, jetzt war man (plötzlich) radikal ökologisch, pazifistisch, gewaltfrei und basisdemokratisch. Wer allerdings von den Parteigängern pazifistisch und gewaltfrei sein wollte, hatte die Rechnung ohne die ehemaligen Stalinisten gemacht. Der gemeinsame Nenner zwischen der außerparlamentarischen studentischen Opposition (APO), meinen damaligen kommunistischen Bekannten und diesen Grünen war, dass sie ihre politischen Forderungen zu "objektiven Interessen der Mehrheit" erklärten, die die Partei in ihrer grenzenlosen Weisheit als "objektives Gemeinwohl" erkannt hatte. Man hat also keine gesellschaftspolitischen Vorschläge, sondern man ist im Besitz der Wahrheit.
Und da man mit der Aufklärung bereits scheiterte, bevor der Strom aus der
Steckdose kam, war und ist eine Erziehungsdiktatur nur folgerichtig. Der Anarchist Bakunin brachte das bereits 1873 auf den Punkt: "Sie versichern, dass allein die Diktatur, natürlich die ihre, die Freiheit des Volks schaffen kann: Wir dagegen behaupten, dass eine Diktatur kein anderes Ziel haben kann als nur das eine, sich zu verewigen, und dass sie in dem Volk, das sie erträgt, nur Sklaverei zeugen und nähren kann."
Nun war die demokratische Entscheidungsfindung bereits im alten Griechenland
ethisch defekt. Es war noch nie moralisch zu rechtfertigen, dass eine
Mehrheit ihren Willen durch das Heben der faulen Hand einer Minderheit
aufzwingt. Leugnet man diesen Defekt, und erkennt anderseits, dass die
selbst gezimmerte Wahrheit nicht mehrheitsfähig ist, könnte man seine fixe
Idee eigentlich vergessen. Doch es gibt ja die Schimäre der Basisdemokratie. Basis ist dann das, was sich auf der Straße bei Demonstrationen und Blockaden, bei Anschlägen auf Personen, Institutionen und Einrichtungen engagiert. Diese Art Terror in der basisdemokratischen Variante ist natürlich legitim, und vom Professor bis zum Bundesrichter bringt man dafür Verständnis auf. Physikalischer Blödsinn gilt als ehrenwerte Zielsetzung. Wer sich dagegen stellt ist ein Leugner der Wahrheit. So eine Art Flacherdler.
2020 forderten die Damen Thunberg und Neubauer in einem Brief an die
Regierenden in der Europäischen Union die Abkehr "vom bisherigen System
demokratisch verfasster Marktwirtschaften". Dass Neubauer auch eine
Verfechterin der Zero-Covid-Strategie war, scheint kein Zufall zu sein.
Hatte doch die KP Chinas mit drakonischen Maßnahmen ohne Erfolg versucht,
dem Virus Paroli zu bieten und dabei das Land in eine tiefe Krise gestürzt
und Teile der Bevölkerung lebendig begraben bzw. umgebracht. Warum zwei um den Globus jettende junge Damen mit ihren dummdreisten, teilweise kriminellen Vorschlägen überall Gehör finden, während irgendein Verband der mittelständischen Industrie froh sein könnte, wird seine Presseerklärung in einer Regionalzeitung am Rande erwähnt, ist ebenfalls kein Zufall. Einerseits werden ihre Organisationen mit Millionen dubioser, oft ausländischer, Spenden unterstützt, anderseits haben die geistigen Erben maoistischer und stalinistischer "Befreiungsstrategien" große Teile der Medien infiltriert. Immer geht es um das „richtige Denken“ und damit genau um das, was Bakunin 1873 bereits erkannt hat: um ihre Diktatur, die das Volk zu ertragen hat.
Mir fiel diese Geschichte wieder ein, weil auf der Internetseite des Kremls
im April 2023 ein Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Putin und
seinem Gesundheitsminister zu lesen war. In bekannter Manier, lässt der
Führer des Landes mit 143 Millionen Einwohnern seinen Gesundheitsminister
über die Demographie des Landes berichten.
Na, wäre er der Fürst von Liechtenstein mit seinen 40.000 Einwohnern
gewesen, hätte sein Minister wohl antworten müssen: "Seine Exzellenz, an
Männern gibt es im Land noch uns beide, Ihre Freunde in den Palästen und die
paar anderen Lakaien. Der Rest ist aufgrund unserer
„Spezialoperation“ in der Ukraine derzeit statistisch nicht mehr erfassbar."
Aber was hat Putin mit meinen grünlackierten Kommunisten zu tun? Mehr als
beiden wohl lieb sein wird. Putin ist nämlich kein klassischer Despot, wie
dies vielleicht irgendein Führer einer afrikanischen Soldateska ist. Denn
ein solcher Anführer wird sich weder über das Gesundheitssystem noch über
die Demographie auslassen, hat er im Allgemeinen die Lebenserwartung im Land
selbst tatkräftig verkürzt. Die versteckten oder offenen Kommunisten
verstehen sich jedoch als unverstandene Heilsbringer.
Es geht dem ehemaligen sowjetischen Geheimdienstoffizier nicht nur um
Gefolgschaft, sondern immer auch um das „richtige Denken“. Es ist also kein
Zufall, wenn er den Angriffskrieg gegen die Ukraine als „Spezialoperation“
bezeichnete und diese mit einer verwachsen, verwirrten, selbstgestrickten
historischen Erzählung begründet.
Im real inszenierten erwähnten Gespräch wurden die "Spezialoperation" in der Ukraine und die Zahl der
gefallenen Soldaten erst gar nicht erwähnt. Der Herr Gesundheitsminister
rettet irgendeinen "Telefonapparat" und berichtet über die Einführung eines
Zufriedenheitsbewertungssystems und darüber, dass "11.000 Fahrzeuge für die
Medizin ausgeliefert wurden". Angesichts der legendären Gleichgültigkeit
beim medizinischen Personal im staatlichen russischen Zwangsapparat
bedeutete dies wohl, dass ein paar Funktionäre die "ausgelieferten"
Fahrzeuge in den Schwarzmarkt umdirigiert haben. Denn wer den Staat nicht
bestiehlt, so ein russisches Sprichwort, beklaut die eigene Familie.
Nicht nur in der postsowjetisch deformierten russischen Gesellschaft heißt
Dialog: Ich weiß, dass du lügst, und ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß,
dass du lügst. Trotzdem wirst du mich weiter anlügen und ich werde deine
Lüge um meine Lüge ergänzen.
Die Älteren von uns werden sich noch an die seitenlang abgedruckten Reden im
„Neuen Deutschland“, dem damaligen Zentralorgan der SED erinnern. Partei-
und Staatsführung schwatzten über eine Welt, die mit nichts in der
Wirklichkeit referierte.
Angesichts der fortgesetzten Reden des kleinen
Wladimir Wladimirowitsch wird
deutlich, dass sich der Cäsarenwahnsinn bei Kommunisten mit einem
krankhaften Belehrungsdrang paart. Als wollte ein Märchenprinz, hat er erst
einmal den Blinden in Ketten gelegt, diesem in einem fortdauernden Monolog
etwas von Farben erzählen. Man beachte dabei die Reihenfolge: Zuerst muss
das Opfer in Ketten gelegt werden, erst dann kann man es beschwatzen,
belügen und nötigen. Der Mensch Putin, ein Produkt des leninistischen Prinzips der Bolschewisierung, ist dann auch nicht der erste Machthaber, der die strukturell angelegte Entartung der Herrschaftsform der Demokratie erfolgreich forcierte und den üblichen Wettbewerb der Gauner dann unterband. Jetzt fühlt er sich wohl als moderne Inkarnation Stalins. Wie aus seiner Rhetorik zu schließen ist, wäre er wohl zu gerne Anführer eines neuen Großen Vaterländischen Krieges. An militärischen Fehleinschätzungen steht er dem großen Generalissimus in nichts nach. An Menschenverachtung, Misstrauen und mangelnden prognostischen Fähigkeiten ebenfalls nicht. Bereits die Kommunisten im 19. Jahrhundert hätten wissen können, dass es beliebig unwahrscheinlich ist, dass ein Arbeiter ohne akademischen Hintergrund die marxsche Philosophie auch nur ansatzweise versteht. Also versucht man, durch Rede und Gegenrede einen anderen akademischen Spinner von der Richtigkeit seiner Ideologie zu überzeugen. Es genügen wenige Semester geisteswissenschaftlichen Studiums, um Milliarden Verdammter und Heere von Sklaven aus ihrem Elend zu erlösen, ohne auch nur auf dem Flur des Instituts wenigstens einmal die Putzfrau gegrüßt zu haben.
Und während der Arbeiter, der bis an sein
Lebensende vermutlich nie begreifen wird, was hegelsche Dialektik und ihre
marxistische Verkehrung bedeuten, in der Regel mit der Machtergreifung der
Kommunisten seiner persönlichen Hoffnung beraubt wird und in den
organisierten Stumpfsinn gleitet, lehrt die Geschichte, dass die ehemaligen
Gesprächspartner im akademischen Zirkus nun um ihr Leben fürchten müssen.
Millionen von Kommunisten wurden nicht von der Bourgeoisie umgebracht,
sondern von Kommunisten. Mein Bedauern hält sich in Grenzen.
Auch Putins Gefolgschaft reduzierte sich nach seiner ersten gewonnenen Wahl (März
2000) recht drastisch. Bis auf Medwedew, der während seiner Präsidentschaft
(2008 bis 2012) im Westen als liberal und gemäßigt galt, heute die
„extralegalen Hinrichtungsmethoden" des sowjetischen Geheimdienstes
befürwortet, haben sich die übrigen damaligen Unterstützer und Berater vom
Balkon gestürzt, vergiftet, sind verunfallt, in die Flucht getrieben oder
wurden eingesperrt. Die Möchtegernstalins im Froschkostüm
Nun gut, die kommunistische Partei, deren Anführer ich hörnte, löste sich
wenige Jahre später selbst auf. Umgebracht haben sie wohl niemanden. Er und
andere Anführer blieben im akademischen Zirkel journalistisch tätig und
gingen in der Ökologiebewegung auf. Während im kommunistischen Paradies
China jedes Jahr Tausende Bergleute in den Kohlegruben zu Tode geschunden
wurden und werden, spitzte das intellektuelle linke Gesindel hier die
Griffel und schrieb gegen die Atomkraftwerke an. Als 1986 der Reaktor-Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl verunglückte, war dies mittelbare Folge kommunistischer Misswirtschaft und Lügerei. Laut dem Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung gab es insgesamt 40 Todesfälle. Ein Bruchteil der Opfer von Wasserkraftwerken, ein Promillesatz der Opfer von Öl- Gas- und Kohlekraftwerken. Doch meine stalinistischen Froschköpfe machten über Gefälligkeitsgutachten aus 40 Todesfällen 4.000 Opfer und verhetzten mit dieser Schreckensbilanz einen Großteil der Bevölkerung bis heute. Es ging und geht nicht um die Überzeugung der Bevölkerung mit Argumenten und empirischen Beweisen. Man weiß, dass man lügt, und man weiß, dass der andere weiß, dass man lügt. Trotzdem wird man weiter lügen und jede neue Lüge mit einer anderen ergänzen. Immer geht es um Indoktrination, also manipulative Umerziehung, sowie um die Durchsetzung seiner eigenen Interessen innerhalb der eigenen Klientel, um die eigenen Gewaltphantasien zu verwirklichen. So liest sich die Liste der damaligen Parteigrößen und Bewunderer von Massenmord und Gulag heute nach über 40 Jahren wie das Who is Who des bundesdeutschen Spitzenjournalismus. Die Möchtegernstalins im Froschkostüm bereiteten in den folgenden Jahrzehnten den intellektuellen Nährboden für den heute heraufziehenden Ökoterrorismus und die Etablierung des physikalischen Blödsinns Made in Germany. War der Arbeiter damals immerhin noch eine akademische Projektion, trennte man sich von derartigem Ballast. Mit Vätern, welche täglich mit ihrem Auto 25 Kilometer zur Arbeit fahren müssen, weil sie ihre Familie ernähren wollen, möchte man nichts mehr zu tun haben. Das sind jetzt die Elenden, damit die Nazis, deren Existenzgrundlage systematisch zerstört wird. Mit wenigen Prozenten, bezogen auf die Wahlberechtigten, treibt man die Deindustrialisierung einer ehemals führenden Industrienation voran und die systematische Zersetzung der bürgerlichen Welt durch Neusprech, einem beliebigen Konstruktivismus, der Verkehrung von Tatsachen und der Verfolgung und Diskriminierung Andersdenkender. Denn Meinungsbildung im rationalen Diskurs ist nur etwas für Naive.
Karl Marx - ich hätte es wissen müssen
- hatte ja bereits in seinen Schriften vorgesorgt. Proletarier, die zählten,
waren nur die klassenbewussten Proletarier. Der Rest fiel in die Kategorie
Lumpenproletariat, so eine Art kriminelles, einfältiges Pack. Und darüber,
wer das richtige Klassenbewusstsein hatte, entschied selbstverständlich die
Partei.
Die Deindustrialisierung Deutschlands und die Beseitigung
kapitalistischer, marktwirtschaftlicher Strukturen
40jährige Indoktrination und die systematische Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen haben auch Deutschland in den organisierten Stumpfsinn und die kollektive Heuchelei geführt. Ich glaube nicht, dass ein Frosch tatsächlich im langsam sich erhitzenden Wasser verharren würde und deshalb den Hitzetod stürbe, wie man sich erzählt. Doch es ist empirisch eindeutig, dass sich die klassischen Linksparteien (SPD etc.) vom Ballast des „dummschwätzenden“ Arbeiters befreit haben, um sich der Welterretter-Ideologie und anderen kulturellen Verirrung anwanzen zu können. Nur die besonders Intelligenten, die akademisch Gebildeten, können eben die unsichtbaren Gefahren ermessen, um sich dann, wie Münchhausen am eigenen Schopf, aus dem zuvor definierten Sumpf zu ziehen. Sie erinnern sich? Schon im 19. Jahrhundert hatte kaum ein Akademiker die hegelsche Dialektik und ihre marxistische Verkehrung verstanden. Und es fragten sich Millionen im sowjetischen Machtbereich eingemauerter Arbeiter zeitlebens insgeheim, was an der legendären Misswirtschaft in den Betrieben und den ständigen Versorgungsmängeln nun wissenschaftlich sein soll. So getraut sich heute kaum noch jemand, die aufgestellten Prognosen über den angeblich bevorstehenden klimatischen Hitzetod zumindest in Zweifel zu ziehen. Zu groß ist die Angst, als Leugner an den virtuellen Pranger gestellt zu werden und seine Karriere zu gefährden. Wer die publizistische, politische Interpretation von Prognosemodellen nachschwatzt, gilt als aufgeklärt und fortschrittlich. Und wehe dem Professor für Mathematik, der sich erdreistet, in der Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass die mathematischen Modelle von interessierten Physikern missbraucht würden, indem die getroffenen Annahmen kaum hinterfragt und die daraus resultierenden Unsicherheiten bagatellisiert werden. Bezeichnend ist ferner, dass man die drastischen Fehleinschätzungen 1972 des Club of Rome, (es gäbe 1990 kein Erdöl mehr), mit der unzureichende Rechnerleistung der damaligen Computer entschuldigt. Ich erinnere mich aber nicht, dass 1972 jemand gesagt hätte: „Achtung, unsere Computer sind schwach, vielleicht sind unsere Prognosen vollkommen falsch.“ Und natürlich verschweigt man heute, dass mehr Rechenleistung nicht unbedingt bessere Prognosen liefert.
Wie man im Rahmen der Corona-Pandemie in Deutschland mit
Polizeihundertschaften und in den Niederlanden mit der Militärpolizei auf
Demonstranten Jagd machte und auf die jungen Leute einknüppelte, obwohl
niemand ernsthaft behaupten konnte, dass die Ansteckungsgefahr im Freien
signifikant wäre, sind die staatlich verordneten Maßnahmen zur Vermeidung
des bevorstehenden Klimawandels durchweg ungeeignet oft sogar
kontraproduktiv.
Tatsächlich wird nämlich jeder Einsparversuch fossiler Energieträger in
Deutschland und Europa mit hundertprozentiger Sicherheit zu einem
Mehrverbrauch im Rest der Welt führen, wenn das gesamte globale Angebot an
fossilen Energieträgern nicht reduziert wird. Was aus der Erde gefördert
wird, wird auch verbraucht. Alle Versuche auf nationaler oder sogar europäischer Ebene, mit
Steuern, Subventionen oder Verboten den Konsum fossiler Energieträger hier
und da einzuschränken, sind vollkommen sinnlos. Gleich wie stundenlanges indoktrinierendes Geschwätz über Pläne, Diktate, Weisungen und die Weisheiten der russischen Führer die Häuser auf den Dörfern in Russland nicht renoviert, die Industrie nicht modernisiert und die legendären unerträglichen Dienstbedingungen für die Rekruten in den russischen Streitkräften nicht verbessert hat, kümmert sich China beim Bau von derzeit 368 neuen Kohlekraftwerken, einen feuchten Kehricht um deutsche oder europäische angeblichen Dekarbonisierungsanstrengungen. Das gilt auch für die USA, welche aus der dummdreisten deutschen Klimastrategie ihren Nutzen zieht. Am deutschen Wesen, wird die Welt jedenfalls nicht genesen. Herr Dr. Habeck, ehemaliger Schriftsteller und derzeitiger Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (2023), wird nicht wirklich meinen, dass sich 98 Prozent der Weltbevölkerung Deutschland in Sachen Klimaschutz als Vorbild nehmen werden. So einfältig ist er nicht. Und er wird wie seine Staatssekretäre und Berater wissen, dass letztlich jeder Güterpreis ein Energiepreis ist. Doch er wird dieses Wissen streng für sich behalten, weil die ihn zur Macht verholfenen totalitäre Clique „falsches Denken“ umgehend bestrafen würde. Eigentliches Ziel dieser Herrschaften ist die Deindustrialisierung Deutschlands und die Beseitigung kapitalistischer, marktwirtschaftlicher Strukturen.
Der Marxismus lehrt, dass des Menschen Wille durch seine wirtschaftlichen
Verhältnisse und die ihn umgebende materielle Welt bestimmt ist. Putin
argumentiert, wie die Kryptokommunisten hier, nicht mehr mit Bezug auf Marx.
Doch sie haben verinnerlicht, dass die Führung des Staates dazu berufen ist,
die materielle Welt zu verändern. Und dass sich dann Geist und Willen der
Menschen erst "richtig" manifestieren. Marxisten bestreiten, dass sie den
Menschen zum Werkzeug ihrer Ideologie machen. Sie zwingen und nötigen die
Menschen lediglich zu einem bestimmten Handeln, damit sich ihr Denken
entsprechend richtig formieren wird. Es ist bezeichnend für die geistige Deformation dieser Gesellschaft, dass die bürgerliche Opposition quasi in der Versenkung verschwunden ist. Nach 16jähriger opportunistischer Merkel-Politik zwecks persönlichem Machterhalt, scheint die CDU paralysiert zu sein. „Jede Zeit hat ihre eigenen von Papens - Aktuell heißt er Merz ...“, schrieb ich in einem anderen Artikel. Wenn ich noch Herrn Habeck unterstelle, dass er sehr wohl weiß, welche verheerenden Folgen ein Energiepreis von durchschnittlich 48 Cent pro kWh hat (China liegt bei etwa 6 Cent, die USA bei 11,6 Cent), bezweifle ich, dass Millionäre wie Merz überhaupt in der Lage sind, diese einfachen Zusammenhänge zu erkennen.
Da nahezu alle Staaten, unabhängig ihren Herrschaftsstrukturen, das Ziel
verfolgen, das Risikomanagement für jeden Einzelnen zu übernehmen und
womöglich auf null zu senken, weil, wie die Maßnahmen anlässlich der
Corona-Pandemie bestätigten, erst so die totale Kontrolle über die Menschen
"zivilisiert" möglich ist, beschränkt sich das bürgerliche Lager auf
Forderungen für die soziale Abfederung der totalitären Maßnahmen rot-grüner
Politik, welche man aber grundsätzlich befürwortet.
Wer möchte sich schon vorwerfen
lassen, die Welt in den sicher prognostizierten Hitzetod zu treiben. Überall
lauert der Leugner, der Nazi, der politische Gestrige. So ist es den politischen Gaunern im konservativen Lager durchaus zuzutrauen, dass sie bei einer Regierungsübernahme die derzeitige De-Industrialisierungspolitik fortsetzen. Durch Law and Order Geschwätz möchte man die Hitler-Fans aus der AfD fischen und mit Klimageschwätz die Lastenfahrradfahrer aus der Grünen-Partei. Beides wird nicht gelingen. Man verkenne nämlich auch hier den erwähnten dialektischen Prozess nicht. Ist staatliche Herrschaft, also das Monopol physischer Gewaltsamkeit, erst einmal erzwungen und wohl oder übel akzeptiert, werden große Teile der im beherrschten Territorium (Staatsgebiet) lebenden Bevölkerung den Herrschaftsapparat für Beeinträchtigungen und Störungen ihres Lebens verantwortlich machen. Solange der Wettbewerb noch einigermaßen funktioniert, werden die in der Opposition befindlichen politischen Cliquen (Parteien) ausbleibende Eingriffe in die Integrität der Personen der Regierung anzulasten versuchen. „Was tut ihr gegen die Klimaerwärmung?“ Dies ist das Hase-und-Igel-Spiel politischer Gauner. Auch das übelste Ansinnen und die gravierendste Verirrung wird vom politischen Konkurrenten im Zweifel überboten.
Die Ambivalenz dieser Form von
Volksverhetzung wird erst deutlich, versucht man sie gewaltmonopolistisch zu
unterbinden. Ausgehend von der Prämisse, dass gesellschaftliches
Zusammenleben nur mittels staatlicher Gewalt möglich ist, bleibt der
Widerspruch immanent. Auch ein "liberaler Staat" würde zur
"Einparteiendiktatur" (eine Diktatur wesensgleicher politischer Cliquen),
weil im Rahmen der freien Meinungsäußerung die Forderung, der Staat möchte
in die Integrität von Personen gewaltsam eingreifen, letztendlich gewaltsam
unterbunden werden müsste.
1. Kommunismus im Sinne dieser Analyse ist die Wahnvorstellung mit
diktatorischen Maßnahmen sowie der Diskriminierung, Vertreibung oder Vernichtung der "Feinde" die
Welt aus dem zuvor selbst definierten "Elend" zu erlösen, die Menschen zu
"befreien" und sie vor orakelten oder tatsächlichen Gefahren zu
"schützen".
2. Die Sinnlosigkeit politischer Meinungsbildung über den rationalen Diskurs
(dem Wettbewerb der Argumente) wurde den Kommunisten bereits im 19.
Jahrhundert bewusst. Isoliert und ohne Benennung als politische Forderung,
würde jeder Psychiater solche Thesen als behandlungsbedürftige
Wahnerkrankung diagnostizieren. (Man stelle sich nur vor, man erzählte heute
einem Psychiater, dass man die Phantasie hätte, den Nachbarn zu zwingen,
einem die Stromrechnung zu bezahlen oder ihm zu verbieten seine Wohnung zu
heizen.)
3. Es galt deshalb, sich der "abscheuliche Maschine der Klassenherrschaft" -
also des Staatsapparates - zu bemächtigen, in dem man andere politische
Kräfte gewaltsam ausschaltete.
5. Die Rechtfertigung dieses Vorgehens erfolgte und erfolgt bis zum heutigen
Tag über die Behauptung, man kenne die "objektiven Interessen der Mehrheit".
Diese objektiven Interessen der Mehrheit wären wissenschaftliche Tatsache
und jede Diskussion würde sich erübrigen.
7. Mit der Regierungsgewalt erhält man originären Einfluss auf die
Legislative, die Judikative, die Medien, über die Sprache, sowie auf
Wissenschaft und Forschung. Während der politisch Naive mit besseren
Argumenten für seine Sache noch nach Mehrheiten sucht, haben die
"Kommunisten" (unabhängig ihrer Kostümierung, ob rot, braun oder
grün) ihre Dominanz in den
journalistischen und intellektuellen Zirkeln bereits ausgebaut. Dass nahezu
alle meiner damaligen
stalinistischen Freunde leitende publizistische oder politische Positionen
erreichten wird kein Zufall sein.
8. Da das Erreichen von Zielen meist nur kollektiv möglich ist, jedes
Kollektiv (z.B. Partei) jedoch eine Führung braucht, wird der soziopathische
Führer alsbald den bewährten gesellschaftlichen Säuberungsprozess auch im
Innenverhältnis vornehmen. Am Beispiel Putins kann man exemplarisch
erkennen, wie der Demokratismus entartet. Und so geht es sehr schnell nicht
mehr um die ursprünglich propagierten Ziele, sondern ausschließlich darum,
die Gewalt- und Beherrschungsphantasien einzelner Führer und ihrer Cliquen
mit Hilfe des Staatsapparats zu verwirklichen.
Soweit so gefährlich. In meinem Buch: "Geht mir aus der Sonne! Wege aus der
Bevormundung" (2021) schreibe ich, frei nach Max Stirner: "Solange sich
nicht eine kritische Masse der Bevölkerung über die Eingriffe in ihre
persönliche Integrität empört, wird es Institutionen geben, aus denen die
Person nicht austreten kann. Die Revolution zielte auf neue Einrichtungen,
die Empörung führt dahin, uns nicht mehr einrichten zu lassen, sondern uns
selbst einzurichten."
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Erstellt am 15.07.2023, zuletzt aktualisiert am 27.07.2023. Alle Rechte vorbehalten. |
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